Die Dachsanierung der Oranierkirche

Es gibt viel zu tun - packen wir´s gemeinsam an! Ihre Spende hilft!

Das Dach der Oranierkirche von oben. 

Von Nahem werden die Schäden sichtbar.

Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende


116 Jahre alt ist unsere Oranier-Gedächtnis-Kirche jetzt und sie hat sich gut gehalten.

Bis auf das Dach. Einst wurde es in einer Bombennacht im Februar 1945 schwer beschädigt. So gut es ging baute man es in den Nachkriegsjahren wieder auf. Nun aber – 70 Jahre später – ist das Dach nicht mehr zu retten. Schon lange beobachten wir, wie bei Regen immer wieder Wasser eindringt. Ist eine Stelle notdürftig ausgebessert, findet das Wasser an der anderer Stelle den Weg ins Innere.

 

2019 und 2020 haben daher umfangreiche Untersuchungen stattgefunden. Mit folgendem Ergebnis:

 

Bis auf die Eindeckung des Turms weist das Kirchendaches erhebliche Mängel auf:

•           Die Regensicherheit ist in teils gravierender Form eingeschränkt

•           Folgeschäden an der darunter liegenden Holzkonstruktion sind deutlich erkennbar.

•           Feuchtigkeitsbedingt hat sich an zentralen Stellen ein Schädling breitgemacht

 

Die Eindeckungen des Glockenturmes, der Vorhalle und der angedeuteten Seitenschiffe sind überwiegend vollständig. Hier bedarf es nach jetziger Zustandseinschätzung mittelfristig keiner Neueindeckung.

 

Ziel der Maßnahme ist die lnstandsetzung der Dachkonstruktion, sowie die Herstellung

fachgerechter, regensicherer Neueindeckungen mit Schiefer am Kirchendach, die darüber

hinaus den denkmalpflegerischen Belangen entsprechen.

 

Die tragenden Dachkonstruktionen müssen ertüchtigt werden, Dachräume sollen nach Abschluss der Arbeiten sicher zugänglich sein.

Zum Abschluss wird die äußere Blitzschutzanlage erneuert werden.

Eine Überarbeitung der Natursteinfassaden ist nicht vorgesehen.

 

Folgende Instandsetzungsarbeiten sind dringend und zwingend erforderlich um das Gotteshaus zu erhalten:

·         Regensichere Neueindeckung mit Schiefer

·         Instandsetzung und Ertüchtigung der Dachkonstruktion

·         Ersatz der durch Schädlingsbefall beschädigten Teile

 

Unser Gotteshaus hat also ganz schön "Eins aufs Dach bekommen". Wir finden, es lohnt sich trotz der großen Bausumme, das Projekt anzugehen. Auch deswegen, weil die Kirche längst schon nicht mehr ‘nur‘ Gemeindekirche für Sonntags ist, sondern zugleich auch als Jugendkirche der evangelischen Kirche in Wiesbaden, als Konzertsaal und als ansprechender Rahmen für andere (nicht nur Biebricher) Veranstaltungen genutzt wird.

 

Die wichtigsten Sanierungsbausteine sind:

Ø  Schieferdeckung: 

alterungsbedingte Schäden des Schiefermaterials, geringe Höhenüberdeckung und Gebindesteigung  

 

Ø   Dachöffnung Traufenbereich:

verwitterte Schiefer, zu geringe Höhenüberdeckung

der Decksteine 

 

Ø Dachkonstruktion: 
An den Dachfußpunkten sind Schäden der Holzkonstruktion durch eindringendes Regenwasser entstanden.

 

Die detaillierte Kostenberechnung geht von einer Investitionssumme von  1.600.000 Euro aus. Die Oranier-Gedächtnis-Gemeinde muss hiervon die Summe von 320.000 Euro (20% der Gesamtsumme) finanzieren.

Dies ist für unsere Gemeinde viel Geld. Weil wir davon überzeugt sind, dass wir dies gemeinsam mit vielen helfenden Händen schaffen können, möchten wir Ihnen unser Projekt im Detail vorstellen:

 

Folgende Arbeiten werden im Rahmen der Dachsanierung anfallen:

1. Gerüstarbeiten und Baustelleneinrichtung

Die Durchführung der Dachsanierung erfordert die vollständige Einrüstung der Kirche mit

einem Schutz- und Arbeitsgerüst.

ln Höhe der Traufen ist ein Dachdeckerfangschutz vorgesehen. lm Bereich der Gesimsrinnen werden an den Traufen Wetterschutzdächer angebracht, um eine möglichst sichere Wasserführung während der Dachsanierungsarbeiten zu gewährleisten.

Das gesamte Gerüst erhält eine außenseitige Bekleidung aus engmaschigen Gerüstnetzen.

Als Zugang zu den Arbeitsbereichen der einzelnen Gerüstebenen sind 3 Treppenaufgänge

als Systemtreppen, passend zum Gerüst vorgesehen.

Für den Materialtransport werden drei Personen- bzw. Materialaufzüge am Gerüst

angebracht.

Über dem Haupteingang wird ein Schutzdach in das Gerüst integriert.

 Bei den Gerüstarbeiten sind als Teil der Baustelleneinrichtung ein Bauzaun zur

Absperrung der Baustelle und eine Baustellentoilette vorgesehen.

 

2. Maurerarbeiten

Es ist davon auszugehen, dass die Mauerkronen in Teilbereichen geschädigt sind und neu

aufgemauert, bzw. neu verfugt werden müssen. Art und Umfang ließen sich bei den

Voruntersuchungen noch nicht ermitteln und müssen baubegleitend festgelegt werden.

 

3.Natursteinarbeiten

lm Rahmen des hier beschriebenen Projektes ist keine Instandsetzung oder Sanierung der

Naturstein- Außenfassaden der Kirche vorgesehen.

Es sind nur Natursteinarbeiten in den Bereichen der Dachanschlüsse in Form von

Fugenschnitten und Bleiwolleverstemmungen berücksichtigt.

Diese sind in Abstimmung mit den Dachdecker- bzw. Klempnerarbeiten auszuführen.

Ebenfalls berücksichtigt wurde das Schließen der Gerüst- Ankerlöcher im Naturstein im Zuge

des Gerüstabbaus.

 

4. Zimmer- und Holzbauarbeiten

Wie oben beschrieben, sind Ertüchtigungen

an der Dachkonstruktion der Kirche erforderlich. Dies betrifft insbesondere Deckenbalken,

Mauerlatten, Stichbalken und Sparren im Traufbereich.

Neben der statischen Ertüchtigung werden auch die Verbindungsstege und Geländer auf der

Deckenbalkenlage überarbeitet, bzw. ergänzt.

Da trotz intensiver Untersuchungen nicht alle Bereiche einsehbar waren, ist es z.B. möglich,

dass nach Freilegung der Dachkonstruktion zusätzliche, derzeit noch nicht erkennbare

Schäden zu Tage treten.

 

5. Dachdecker- und Klempnerarbeiten

ln Anbetracht der vorhandenen Mängel und Schäden der vorhandenen Dacheindeckung am

Kirchendach, welche durch Reparaturen nicht beseitigt werden können, wird eine

Gesamterneuerung einschließlich sämtlicher Detailausbildungen und Einbauteile

erforderlich.

Für die Neueindeckung der Dachflächen wird die Ausführung mit spanischem Schiefer in

Altdeutscher Deckung vorgesehen, um sowohl den optischen als auch den technischen

Belangen Rechnung zu tragen.

Dabei ist besonders auf die Auswahl der Steingrößen, sowie Einhaltung der

Mindestüberdeckungen und der Mindestgebindesteigung zu achten.

Es kommen mehrere Decksteingrößen zur Ausführung. Die Auswahl erfolgt in Abhängigkeit

von Dachneigung und Sparrengrundmaßen und wird bereits bei der Planung festgelegt.

Es wird empfohlen, die Deckung entgegen der Wetterrichtung ausführen zu lassen, d.h., es

kommen rechte und linke Decksteine zur Ausführung.

Die Hauptkehlen werden aus Gründen der Regensicherheit und analog dem überkommenen

Zustand als Metallkehlen hergestellt.

lm Zusammenhang mit der Neueindeckung werden sämtliche Einbauteile, die

Dachschalung, sowie die Dachrinnen und Regenfallrohre erneuert.

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass es sich bei den gesimsaufliegenden,

handwerklich hergestellten Dachrinnen aus Zinkblech um eine Sonderkonstruktion handelt.

 

6. Putz- und Malerarbeiten

Für eventuelle erforderliche Retuschen in Bereichen von Natursteinergänzungen oder

Steinersatzmassen (Bereiche Dachanschlüsse) ist ein Kostenansatz berücksichtigt.

 

7. Schlosserarbeiten

Um einen wirtschaftlichen Materialtransport auf dem Kirchengelände, hier insbesondere

entlang der Gebäudewestseite Kirchenschiff, zu ermöglichen, muss das an der

Nordwestecke angebrachte eiserne Geländer demontiert und später wieder angebracht

werden.

 

8. Glaserarbeiten

Aus Kostengründen wurde beschlossen, dass die Dachsanierungsmaßnahme keine Sanierung bzw.

Restaurierung der Kirchenfenster enthalten soll.

Es werden lediglich Wartungsmaßnahmen im kleineren Umfang vorgesehen wie:

- Wartung der Laibungsanschlüsse

- GIas- und Kittergänzungen

- ggfls. Reinigung der Verglasungen

 

9. Reinigunq und Desinfizierung des gesamten Dachraumes

Eine Reinigung mit anschließender Desinfizierung ist vor Beginn weitere Arbeiten im Dachraum erforderlich um

die Gesundheit der dort tätigen Handwerker zu schützen.

 

10. Blitzschutzarbeiten

lm Zusammenhang mit der Dacherneuerung werden die bestehenden Ableitungen und Fangleitungen demontiert und erneuert.

 

11.Niederspannungsanlagen, Elektroinstallationsarbeiten

ln dieser Position sind folgende Arbeiten enthalten:

- Herstellung von ausreichend dimensionierten Baustromanschlüssen für die Sanierungsarbeiten.

- Installation einer ausreichenden Zweckbeleuchtung und Steckdosen im Dachraum der Kirche

- eventuelle lnstallationsarbeiten (Umbauten vorhandener Installationen), welche zur Ausführung der Dachinstandsetzungsarbeiten notwendig werden.

 

12. Wiederherstellen des Geländes 

Es wird nicht zu vermeiden sein, dass die Rasenflächen, sowie die Pflanzungen im

unmittelbaren Fassaden- und Gerüstbereich, bzw. im Bereich der Baustelleneinrichtung

durch die Bauarbeiten beschädigt werden.

Neupflanzungen oder weitere landschaftgärtnerische Arbeiten sind nicht vorgesehen.

 

13. Schutz der Orgel

ln der Regel wird die Orgel wird zu Beginn der Maßnahme mit einer Abdeckung

einschließlich Unterkonstruktion versehen. Diese dient zum Schutz vor möglicherweise

eindringendem Niederschlagswasser und von der Decke herabfallenden Schmutzpartikeln.

Es handelt sich dabei nicht um eine staubdichte Einhausung der Orgel.

Da diese Vorgehensweise bei der vorhandenen Orgel im Verhältnis zu den Dacharbeiten am

darüber liegenden Chordach sehr aufwendig ist, wurde mit allen Beteiligten diskutiert werden

auf die vorbeschriebene Maßnahme zu verzichten.